Annettes Wildpflanze
des Monats Mai
Schwarzer Holunder

Der Schwarze Holunder ist eine der Pflanzen, von der es zahlreiche Überlieferungen aus unterschiedlichen Zeitepochen gibt.
Seit der Jungsteinzeit gilt er als traditioneller Haus- und Schutzbaum. In ihm wohnte die Göttin Holla, weshalb er in alten Zeiten ein geachteter Baum war, den man nicht verletzte und nie fällte.
Sowohl die Blüten als auch die Früchte lassen sich in vielfältiger Weise verarbeiten, weswegen er zusätzlich wertvoll war und ist.

Der Schwarze Holunder - Sambucus nigra, gehört zur Familie der Moschuskrautgewächse.
Der sommergrüne Strauch/Baum wächst sowohl als Teil einer Hecke oder auch als Solitärpflanze.
Seine grünen, gegenständlichen Laubblätter sind unpaarig gefiedert. Die großen Fiederblätter (bis zu 30cm lang) bestehen aus 5-7 Einzelblättern. Sie sind eiförmig, spitz und am Rand gesägt.

Blütezeit ist im Frühjahr, ab Ende April schmücken sich die Büsche mit großen, grünen, nach oben stehenden, doldenartigen Scheinrispen, die mit unzähligen, kleinen, creme-weißen Blüten bedeckt sind. Von ihnen geht ein intensiver, eigenwilliger Duft aus, der unverwechselbar ist.
Im Mai ist der perfekte Zeitpunkt zur Ernte der duftenden Blütenstände.

Dazu werden an einem trockenen Vormittag die Blüten vorsichtig am Stängel abgebrochen, ohne dabei Zweigstücke oder Blätter mitzupflücken.
Im Anschluss werden die Blüten etwa eine Stunde auf einem Tablett ausgelegt, damit eventuell mitgesammelte Insekten Zeit zur Flucht haben.
Im Anschluss sollten die Blüten zügig weiter verarbeitet werden.
Die Verarbeitungsmöglichkeiten sind vielfältig : Sirup, Gelee, veganer "Blütenhonig", Blütenessig, Hollerküchle, zum aromatisieren von Sahne, um Dessert oder Kuchen zu verfeinern, getrocknet für Tee oder ein köstliches, gesundes Blütenoxymel.
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